news-archiv 2006

knappe drei stunden später landeten wir schließlich in erfurt am gewerkschaftshaus. neben Baba Yaga und The Tazmanian Devils stellten wir uns als dritte band des abends der großen frage, ob ska wirklich die beste tanzmusik der welt ist. mit vier neuen songs im gepäck und einer längeren spielpause im rücken waren wir nicht ganz zfrieden mit unserer leistung, am ende sollte es jedoch für den sieg reichen. das erfurter publikum war einfach in partylaune und trug uns durch die nacht. vielen dank allen beteiligten! unser bonus war letzten endes auch, dass wir ordentliche fan-unterstützung aus berlin hatten. annika & friends waren extra aus der fernen heimat angereist, um ihren beitrag zur ska-frage zu leisten. yes man! da wir während des konzertes schon

die olle krepinski lebt. unfassbar. monatelang hatten wir ruhe. niemand ranzte uns wegen kippenstummeln auf dem innenhof an. seit wochen keine anzeige mehr wegen beleidigung oder sachbeschädigung... und nun dies: als wir am nachmittag des summerstomp-festivals auf dem innenhof vor unserem proberaum die noch funktionstüchtigen instrumente aus dem beim letzten regenguss voll wasser gelaufenen keller holten, kam die olle krepinski alleine auf zwei krücken angestakst und krächzte uns schon von weitem entgegen: »satansbraten! zur hölle mit euch! ihr habt mein erich aufm jewissn!« vor anstrengung furzte sie. es hallte. zunächst senkten einige von uns den blick. doch dann stellte sich heraus, dass 'erich' ihr 16 jahre alter kanarienvogel war, den sie sich im november 89 angeschafft hatte. der vogel konnte zwar nicht sprechen, dafür interpretierte er puhdys-hits ('alt wie ein baum...'). »ihr mit eure negermusik! seht, watta anjerichtet habt!« sie fuchtelte mit ihrer krücke und zeigte dann auf unser beet. erst jetzt kroch uns der schock in die glieder. um ein grab für ihren

Reisen geht. Diesmal ging es, schon wie so oft, nach Wien, um der Arena, die 30 Jahre alt wurde, die Ehre zu erweisen. Das Festival war eine Mischung aus Ska- und Latinobands, wie z.B. Skarface oder Karamello Santo. Der eigentliche Headliner Desmond Dekker konnte leider nicht mehr teilnehmen, da er kurz zuvor an Herzversagen starb. Dekker stand für die gemeinsamen musikalischen Wurzeln des Ska, Reggae und Rocksteady. Diese Legitimation fehlte für alle anderen Skabands des Festivals und so wirkte das Zusammenspiel aus Latinoklängen und Skagrooves ein wenig aufgesetzt und aus dem Kontext gerissen. Allein The Special Guests feat. Willie Ocean bewiesen ihre Bodenständigkeit und erinnerten an den Verstorbenen, sein Lebenswerk und an den 30. Geburtstag der Arena. Es hätte sonst den Eindruck erweckt, dass der eigentliche Anstoß dieses Festivals völlig in Vergessenheit geriet.

Man fährt mit gemischten Gefühlen zu einem Festival, dem der Headliner soeben erst verstorben ist. Gerade, wenn es sich um die herausragende Persönlichkeit unseres Genres handelt. Die Nachricht, dass Desmond Dekker am 25.05.2006 vierundsechzigjährig an einem Herzversagen verstorben ist, schlug bei uns wie ein Blitz ein. Einer der ganz großen, wenn nicht der größte Vertreter und Inbegriff des Traditional Ska und Rocksteady, der populärste unserer Zunft. Verstorben. Vor ziemlich genau zwei Jahren hatte man noch mit ihm auf dem legenderen Ska-Festival in Unterwaldhausen auf der Bühne gestanden. Tod. In Willie Ocean schwang ein Gefühl zwischen Hochachtung, Trauer und Wut. Es sollte der Tag werden an dem er sich in dem im Backstage üblichen Gemisch aus ausgelaufenem Bier und Kippen kniend ein Autogramm vom Ska-Idol auf das Plakat des Tages geben lassen wollte. Passé. Nun schickte sich die Arena an, mit diesem Festival ihr dreißigjähriges Bestehen zu feiern. Übrigens die Topadresse für alternative Musik und Jugendkultur in Wien und ganz Österreich. Also wenn Ihr einmal nach Wien kommen solltet, ab in die Arena! www.arena.co.at Basisdemokratisch hat sie die Entscheidung getroffen: „the show must go on“.

yes man. wir schmeißen mal wieder eine party: am 11. märz 2006 ab 21 uhr im kesselhaus der kulturbrauerei (knaackstr. 97, ecke danziger str.) heißt es jacke aus und "losgeskankt". drei unserer bandmitglieder erblickten am betreffenden tag das licht der welt - ein anlass, den wir selbstredend nur auf der bühne und im kreise unserer mitmusiker gebührend feiern können. big birthday bash ist denn auch das motto des konzerts, bei dem im übrigen alle freien eintritt haben, die ebenfalls an diesem samstag geburtstag haben. wie immer, wenn THE SPECIAL GUESTS feat. WILLIE OCEAN einen draufmachen, ist für ein umfangreiches rahmenprogramm gesorgt: als supportband werden skin ya teet zu sehen sein und im anschluss haben alle konzertbesucher freien eintritt (!) zur clubnacht-veranstaltung im kesselhaus. dj soul rebel und dj dreamz (dancehall, reggae, rocksteady, soul) werden dort noch die ganze nacht die geburtstagsparty rocken. happy birthday!

abendkasse geht fast nichts mehr. halb zehn war der laden dicht. tut uns leid, wenn ihr nicht mehr hineingekommen seid. dies zum trost: am 11. märz steigt ein big birthday bash im kesselhaus der kulturbrauerei. dann wird hoffentlich etwas mehr platz zum skanken und auch floe wird wieder mit von der partie sein. am 23. hatte eine üble grippe unseren bassisten dahingerafft und martin von wood in di fire musste kurzfristig einspringen. die stimmung im schokoladen war ausgelassen und natürlich feuchtfröhlich. der eine oder die andere hatte sicherlich tags darauf zur bescherung noch glasige augen. na ja. wat solls. so hatte der 24. dezember als "ausnüchterungstag" doch noch irgendwie seine berechtigung im kalenderjahr 2005. wir danken allen familien, freunden, fans und geschäftspartnern für das überaus erfolgreiche vergangene jahr. aber von wegen krösus und so... wir sind nicht nur elende spritties sondern auch shroomies: die heizung in unserem proberaum bleibt vorerst kalt. hmmm, was sind bloß shroomies... (think!)